BI-Feldring fordert ein Ende der Knallerei
Mit einer breit angelegten Informations- und Sensibilisierungskampagne wendet sich die Bürgerinitiative Feldring an alle 4- und 5-Sterne-Hotels sowie Tourismusverbände in Tirol und ruft zu einem freiwilligen Verzicht auf Feuerwerke und pyrotechnische Veranstaltungen auf. Ziel ist es, die Belastung von Natur, Wildtieren und Menschen deutlich zu reduzieren und Tirol als Vorreiter für nachhaltigen Tourismus zu positionieren.
Feuerwerke sind längst kein harmloses Spektakel mehr, sondern verursachen erhebliche Umwelt- und Gesundheitsbelastungen – besonders in sensiblen alpinen Regionen. Was für viele Menschen ein kurzer Moment der Unterhaltung ist, bedeutet für Wildtiere extremen Stress und kann lebensbedrohliche Folgen haben.
Belastung für Natur und Tiere im Alpenraum
Feuerwerke führen zu hohen Feinstaubwerten, Rückständen von Schwermetallen sowie Verunreinigung von Böden und Gewässern. Besonders betroffen sind Wildtiere, die in den Wintermonaten ihren Stoffwechsel stark reduzieren. Fluchtreaktionen können fatale Auswirkungen haben – besonders oberhalb der Waldgrenze. Auch Haus- und Zootiere leiden stark unter dem Lärm. Für die Tiere im Innsbrucker Alpenzoo muss der „Bergsilvester“ auf der Seegrube sehr traumatisch sein, weil sie der Lärmbelastung ohne jede Fluchtmöglichkeit ausgesetzt sind.
Internationaler Rückenwind: Niederlande beschließen Feuerwerksverbot Auch auf europäischer Ebene gewinnt das Umdenken an Fahrt. In den Niederlanden wurde ein landesweites Verbot für Verbraucherfeuerwerke der Kategorien F2–F4 beschlossen. Das Gesetz soll mit Jahreswechsel 2026/27 in Kraft treten. Bereits jetzt haben Städte wie Amsterdam, Rotterdam und Utrecht lokale Verbote eingeführt – insbesondere in der Nähe sensibler Bereiche wie Krankenhäuser, Tierheime oder Wohngebiete. Hintergrund sind jährlich hohe Schäden und massive Sicherheitsprobleme. Laut aktuellen Angaben befürworten rund 75 Prozent der niederländischen Gemeinden ein nationales Verbot.
Hotels als Vorbilder für nachhaltigen Tourismus
- BI Feldring betont die besonderen Vorteile für die Hotellerie:
- Positionierung als nachhaltiger Vorreiter im Tiroler Tourismus
- Mehr Ruhe und Wohlbefinden für Gäste und deren Haustiere
- Aktiver Beitrag zum Schutz der Alpenlandschaft
Bereits jetzt setzen einige Betriebe in Tirol auf umweltfreundliche Alternativen wie Licht-, Laser- oder Drohnenshows. Auch eine heitere Versammlung um einen Feuerkorb im Freien mit Windlichtern, Laternen, Musik, Punsch, Tee oder Glühwein kann eine angemessene und unvergessliche Art sein, um Neujahr zu feiern, die hervorragend zur Tiroler Identität passt.
Appell an Tirols Gemeinden und Behörden
Die BI Feldring fordert, Veranstaltungen mit nachgewiesenen negativen Auswirkungen auf Natur und Umwelt nicht mehr zu genehmigen oder finanziell zu unterstützen. Häufige Ausnahmegenehmigungen im Siedlungsraum und mangelnde Kontrollen seien nicht mehr zeitgemäß.
Tirol hat die Chance, eine Vorreiterrolle einzunehmen und Nachhaltigkeit nicht nur zu kommunizieren, sondern sichtbar zu leben. Innsbruck könnte mit einem bewussten Verzicht auf den „Bergsilvester“ ein starkes Zeichen setzen.
Die TT berichtet: Unsere Kampagne gegen Silvesterfeuerwerke sorgt für Aufmerksamkeit.