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Neuigkeiten im Verfahren um den Zusammenschluss der Gletscherskigebiete Pitztal - Ötztal

Neuigkeiten im Verfahren um den Zusammenschluss der Gletscherskigebiete Pitztal - Ötztal
Foto: Philipp Tschaikner

Liebe Unterstützer:innen,

in den vergangenen Wochen ist viel passiert im Zusammenhang mit dem Verfahren um den Zusammenschluss der Gletscherskigebiete Pitztal - Ötztal.

Nur wenige Tage vor der anberaumten mündlichen Verhandlung zur Umweltverträglichkeitsprüfung wurde der Termin auf Wunsch der Antragsteller auf unbestimmte Zeit vertagt. Diese begründeten die Verschiebung mit notwendigen Nachbesserungen im Zusammenhang mit den in den Gutachten als untragbar eingestuften Auswirkungen des Projekts auf Landschaft und Mensch. Wir glauben, dass die Befürchtung, der Antrag könnte schon in der ersten Instanz scheitern, der wahre Grund ist.

Wie auch immer, es ist ein Etappensieg für uns, der zu einem großen Teil eurer großartigen Unterstützung zuzuschreiben ist - vielen Dank dafür! Auch die große Medienaufmerksamkeit hat dazu beitragen, dass halb Europa auf den geplanten Naturfrevel aufmerksam wurde.

Der Raubbau geht weiter:
Indessen scheinen Politik und Seilbahnwirtschaft noch immer nicht die Zeichen der Zeit zu erkennen. Wenige Wochen vor Weihnachten wurde bekannt, dass der Zillertaler Seilbahnunternehmer Heinz Schultz im Skigebiet Hochzillertal ohne behördliche Genehmigung eine Piste errichten ließ. Bereits im Jänner hat die Tiroler Landesregierung nun diese illegal errichtete Piste im Gebiet Hochzillertal nachträglich genehmigt. Die Erteilung einer Bewilligung ist ein fatales Signal und ermuntert zu weiteren illegalen Neuerschließungen. Darüber können auch die erteilten Auflagen nicht hinwegtäuschen. Die milden Geldstrafen werden aus der Portokassa beglichen. Inzwischen gibt es Pläne, eine durchgehende Liftverbindung vom Inntal bis in das Zillertaler Gletschergebiet zu errichten.

Wir werden auf diese neuerlichen Angriffe auf Tirols wertvolle Naturräume reagieren:

  • Voraussichtlich im März werden wir unsere Petition an den Landeshauptmann übergeben und dabei auch einen Forderungskatalog überreichen, dessen zentrale Punkte die Festlegung von verbindlichen Ausbaugrenzen und eine Neuausrichtung in der touristischen Entwicklung Tirols mit den Schwerpunkten Naturverträglichkeit und Nachhaltigkeit sein werden.
  • Um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen, werden wir auch über weitere Maßnahmen, wie eine Protestkundgebung oder eine Volksbefragung nachdenken.
  • Auch im Zillertal nimmt der Widerstand jetzt konkrete Formen an. Eine Allianz aus mehreren lokalen und überregionalen Gruppen und Organisationen will gegen die Naturzerstörung und den ausufernden Verkehr ankämpfen.

Die nächsten Wochen und Monate werden wir jedenfalls für eine konstruktive Arbeit zum Schutz unserer alpinen Umwelt nützen.

Mit naturverbundenen Grüßen,
Gerd Estermann