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vor der Sommerpause 2019: Die Bürgerinitiative Feldringer Böden beriet über die eigene Zukunft und die der Region

Bei unserer letzten Sitzung vor der Sommerpause bildete die Frage der grundsätzlichen Ausrichtung unserer Initiative den Schwerpunkt der Diskussion.

Schnell war erkennbar, dass mit dem Rückzug der Betreiber aus dem Projekt Feldringer Böden - Schafjoch nicht gleichzeitig auch das Ende der Bürgerinitiative gekommen sei. Einerseits will man wachsam bleiben, da die Betreiber jederzeit mit einem neuen Antrag das Projekt wieder aktualisieren könnten, andererseits möchte man das Potential von mehr als 17.000 Unterstützer:innen nicht ungenutzt lassen.

BI-Sprecher Gerd Estermann: "Ich persönlich sehe die Möglichkeit, die derzeit positive Stimmung in Fragen des Naturschutzes und die guten Kommunikationsmöglichkeiten mit unseren Unterstützer:innen konstruktiv einzusetzen, um auch dem Naturschutz das Gewicht von "öffentlichem Interesse" zu verleihen. Dieser Begriff wurde und wird oft missbraucht, um die wirtschaftlichen Interessen einiger weniger durchzusetzen. Nicht selten werden so Gemeinde- bzw. Bürgermeisterwünsche durchgedrückt und einer politisch motivierten Klientelpolitik zu Lasten von Natur und Umwelt Tür und Tor geöffnet."

Allerdings möchte man die eigenen Ressourcen nur sehr sparsam und gezielt einsetzen. "Wir wollen keinesfalls eine Art Verein oder andere institutionalisierte Anlaufstelle für Umweltprobleme sein. Dafür gibt es bereits etablierte Einrichtungen wie die Umweltanwaltschaft oder die alpinen Vereine. Unsere Stärke liegt in der schnellen Mobilisierung von vielen Menschen, wenn es um deren Lebens- und Umweltqualität geht. Eine Bewegung verliert sehr schnell ihre Kraft und Glaubwürdigkeit, wenn sie zur Institution wird." Aus diesem Grund werden wir uns sowohl geographische als auch inhaltliche Beschränkungen auferlegen. Der Schwerpunkt unserer Aktivitäten wird weiterhin im Tiroler Oberland liegen. Die Anliegen müssen eine gewisse Größenordnung haben und in unmittelbarem Zusammenhang mit Natur- und Umweltschutz stehen.

Diese Bedingungen werden zurzeit von einem Projekt erfüllt, gegen das der Österreichische Alpenverein federführend mobil macht, die sog.  "Gletscherehe" Pitztal - Ötztal.  Ohne zwingende wirtschaftliche Notwendigkeit ist die Zerstörung einer großen Fläche sensibler Gletschergebiete geplant. Wie so oft geht es auch hier nicht nur um einen Zusammenschluss, sondern um eine massive Ausweitung der Pistenkilometer. "Höher, weiter, schneller" lautet offensichtlich die Devise, die wir uns in Zeiten von Klimawandel und Gletscherschwund nicht mehr länger leisten können und wollen. Wir werden unseren Partner ÖAV mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen.