NEIN ZUR ZERSTÖRUNG VON FELDRINGER BÖDEN UND SCHAFJOCH! Die Petition läuft HIER (Stand: Juni 2019) weiter. |
Mit Robert verliert Tirol einen der engagiertesten Kämpfer für den Naturschutz in unserem Land und wir einen Freund und Mitstreiter. Wir werden Robert stets in dankbarer Erinnerung behalten und unsere Arbeit in seinem Sinne fortsetzen.
Unser Mitgefühl gilt der Familie.
Gemeinsam mit der Plattform aufstehn.at und Protect Our Winters (POW) haben wir am vergangenen Freitag Protestaktionen in den von Zerstörung gefährdeten Gebieten am Mittelbergferner und Gepatschferner durchgeführt. Im Anschluss stellten wir bei einer Pressekonferenz gemeinsam die Resolution zum "Tag zum Schutz der Alpen" vor.
Die Alpen sind das touristisch am besten erschlossene Gebirge der Welt. Wir fordern die Festlegung fixer Ausbaugrenzen und den Stopp von Skigebietserweiterungen und -zusammenschlüssen.
TT: Ein Alpenschutz-Weckruf, notfalls mit Volkes Stimme
meinbezirk.at: Protest und Resolution am “Tag zum Schutz der Alpen”
dolomitenstadt.at: Warnung vor „Gletscher-Ehe durch die Hintertür“
Bilder der Aktionen am "Tag zum Schutz der Alpen" (Fotos: Rainer Pfluger, #aufstehn / POW / Luca Jänichen, Philipp Tschaikner)
Die Bürgerinitiative Feldring und die Plattform #aufstehn proklamieren den jeweils ersten Freitag im Mai jeden Jahres als „Tag zum Schutz der Alpen“.
Die Ziele und unsere Forderungen haben wir in einer Resolution zusammengefasst, die laufend angepasst und überarbeitet werden kann.
Wir wollen jedes Jahr einen neuen Themenschwerpunkt setzen. Den 05. Mai 2023 wollen wir nutzen, um auf die Übernutzung der Alpen durch touristische Infrastruktur hinzuweisen.
Wir wollen dazu beitragen, die Alpen wieder zu einem Ort mit intakten Naturräumen und hoher Lebensqualität zu machen.
In der Sitzung vom 23.März 2023 hat der Tiroler Landtag mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ, FPÖ und NEOS den Antrag für einen absoluten Gletscherschutz ABGELEHNT! Damit ist der Weg frei für die weitere Erschließung von Mittelberg- und Gepatschferner. Lediglich negative Gutachten bei der UVP oder großer öffentlicher Druck können die Vorhaben vielleicht noch stoppen.
Diese wunderbare Landschaft steht auf dem Spiel (Fotos: Gerd Estermann, Andreas Aschaber)
Der Gepatschferner hat sich in seiner Kernzone seit der letzten Eiszeit vor mehr als 10.000 Jahren kaum verändert. Nun sollen große Bereiche der so genannten Erweiterungszone (siehe violette Markierung Grafik unten) der Profitgier eines Seilbahnunternehmens für Lifte und Skipisten geopfert werden.
Weitere Informationen: Statt Gletscherehe neue Ausbaupläne - tirol.orf.at
Ausschnitt Anlage - 1 Raumordnungsprogramm über den Schutz der Gletscher
Blick von Wilspitze zu Weisseespitze
Wie berichtet (siehe: ORF.at, TT) möchten die Pitztaler Gletscherbahnen eine neue Seilbahn errichten, deren Bergstation nur wenige 100 m Luftlinie vom Ötztaler Gletscherskigebiet entfernt ist. Jetzt möchte man offensichtlich in einer Art Salamitaktik das umsetzen, was auf Anhieb nicht geglückt ist, nämlich die Verbindung der beiden Gletscherskigebiete Pitztal und Ötztal. Mit kleiner dimensionierten Vorhaben soll auch die aufwändige UVP (Umweltverträglichkeitsprüfung) umgangen werden. Das Vorhaben ist ebenso durchschaubar wie die Strategie, den Ausbau der Photovoltaik am Gletscher als grünes Mäntelchen zu präsentieren.
Auch auf dem Kaunertaler Gletscher sind zwei neue Aufstiegshilfen und die zugehörigen Abfahrten geplant. Wir werden uns gegen die weitere Zerstörung der ohnehin schrumpfenden Gletscherflächen zur Wehr setzen!
Geplante Baumaßahmen am Pitztaler Gletscher (Quelle: tirol.orf.at / TIRIS)
Die Bürgerinitiative Feldring hat sich nun schon seit mehr als vier Jahren dem Naturschutz und der Erhaltung noch intakter Naturräume in Tirol verschrieben. Wir sehen unsere Legitimation nicht zuletzt im großen Rückhalt in der Bevölkerung, der sich in zwei überaus erfolgreichen Petitionen (Feldringer Böden, "Gletscherehe") manifestiert.
Wir erkennen die großen Herausforderungen dieser Zeit wie z.B. Klimawandel und Energiewende, die in erster Linie auf Versäumnisse und Verzögerungen in der Vergangenheit zurückzuführen sind. Wir sehen aber auch die Gefahr, dass durch überhastete und überdimensionierte Projekte weite Naturräume, Fließgewässer und deren Flora und Fauna bedroht sind und auf Dauer geschädigt oder zerstört werden könnten.
Im beiliegenden Offenen Brief wollen wir unsere Sichtweise darstellen und sehen es als unser demokratisches Recht, deren Berücksichtigung bei zukünftigen Maßnahmen einzufordern. Ebenso möchten wir unsere Vorstellungen in die Novellierung von Gesetzen und Regelwerken einbringen, die den Natur- und Umweltschutz betreffen.
Wir glauben, dass die Zeit gekommen ist für eine lebendige und dynamische Demokratie unter Einbindung der Bevölkerung.
Blick in die Subaier Alpen (Foto: Philipp Tschaikner)
Unsere Ausdauer und Hartnäckigkeit haben sich bezahlt gemacht. Wir freuen uns, dass auch die Bevölkerung vor Ort sich gegen das nicht mehr zeitgemäße Megaprojekt entschieden hat.
TT vom 18.7.2022: "Knappe Mehrheit gegen Gletscher-Ehe, Pitztaler Bergbahn verkündet Aus"
Wir konnten über 160.000 Unterschriften gegen den Gletscherzusammenschluss sammeln, nach einer Volksbefragung in St.Leonhard liegt das Projekt nun (vorerst) auf Eis. Foto: Magdalena Possert
Am 22. April konnten wir gemeinsam mit hunderten UnterstützerInnen und VertreterInnen von befreundeten, naturbewegten NGOs unsere Petition mit über 160.000 Unterschriften an LH-Stv. Ingrid Felipe und LR Johannes Tratter übergeben. Wir bedanken uns herzlich für eure Unterstützung und das zahlreiche Erscheinen. Wir werden uns weiterhin für den Erhalt der alpinen Natur in Tirol einsetzen und erwarten mit Spannung den Mai-Landtag, bei dem der Dringlichkeitsantrag "JA zu Natur- und Klimaschutz: Fünfjähriges Moratorium bei Schigebietszusammenschlüssen für neues Tiroler Seilbahn- und Schigebietsprogramm nützen!", der in freundlicher Zusammenarbeit mit der Liste Fritz eingebracht wurde, behandelt wird.
Impressionen der Petitionsübergabe und Protestkundgebung vom 22.April
Bewahren was noch übrig ist...
Unter diesem Motto laden wir dich zu unserer Bürgerversammlung und einem Protestmarsch durch Innsbrucks Innenstadt ein!
In diesem Rahmen werden wir die mehr als 160.000 Unterschriften für den Gletscherschutz an LH Stellvertreterin Ingrid Felipe und Raumordnungs-Landesrat Johannes Tratter übergeben.
15:30 - 16:00 Eintreffen am Landhausplatz
16:00 - 16:30 Protestmarsch durch Innsbrucks Innenstadt
16:30 - 16:40 Schneehuhn vom Pitztaler Gletscher
16:40 - 17:30 Übergabe Petition, kurze Ansprachen
17:30 - 18:00 Ende
Gerne laden wir auch andere naturbewegte NGOs & BIs dazu ein, ihre Anliegen, wie z.B. zunehmenden Bodenverbrauch oder den Ausverkauf der Heimat durch Investorenmodelle, zu thematisieren!
"Die anthropozentrische Sichtweise der Natur stellt die zumeist wirtschaftlichen Interessen des Menschen in den Mittelpunkt. Sie ist die Ursache für die Zerstörung weiter Landstriche und ganzer Ökosysteme. In meinem Buch beschreibe ich Alternativen und einen neuen Blickwinkel auf die Natur." (Gerd Estermann)
Gerd Estermann
Natur und Mensch
Wie wir die anthropozentrische Sichtweise überwinden. Eine Einladung
(OEKOM VERLAG)
Mit einer Vorbestellung kannst du die Realisierung des Buchprojektes unterstützen. Nähere Infos findest du hier.
Eben erst wurde die neue Weißseejochbahn im Kaunertaler Gletscherskigebiet in Betrieb genommen, die ein hochalpines Tal für immer verändert und das Landschaftsbild nachhaltig beschädigt hat, da werden schon neue Begehrlichkeiten der Seilbahner bekannt. Die Eingriffe in die Natur nehmen teilweise grenzüberschreitende Dimensionen an, wie der geplante Skigebietszusammenschluss des Kaunertals mit dem Südtiroler Langtauferertal oder die angestrebte Verbindung der Nauderer Bergbahnen mit der Schöneben AG im Südtiroler Vinschgau belegen. Auch die geforderte Verbindung Sillian-Sexten führt über die Staatsgrenze von Osttirol nach Südtirol.
Angesichts dieser massiven Angriffe auf Tirols Berglandschaft fordert die Bürgerinitiative Feldring einmal mehr ein Moratorium für Skigebietserweiterungen und -zusammenschlüsse. In einer mehrjährigen Pause könnten die überholten Bestimmungen des Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogrammes novelliert oder neu formuliert und der vielfach propagierte "Neue Tiroler Weg im Tourismus" im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit der Natur in die Praxis umgesetzt werden.
Das Projekt "Gletscherehe", d.h. den Zusammenschluss der Gletscherskigebiete Pitztal und Ötztal, ist für die BI Feldring unter dem Aspekt des Klimawandels und Gletscherrückganges absurd und anachronistisch. Die Bürgerinitiative richtet einen dringenden Appell an den Landeshauptmann, dem Projekt "Gletscherehe" eine klare Absage zu erteilen und führt gleich mehrere Gründe an, warum dieses Vorhaben aus Sicht des Naturschutzes nicht genehmigungsfähig sein kann.
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann,
das kommende Jahr dürfte sehr wahrscheinlich eine Entscheidung im UVP-Verfahren um den Zusammenschluss der Gletscherskigebiete Pitztal - Ötztal bringen. Ohne dem Ergebnis vorgreifen zu wollen, möchten wir noch einmal unsere Bedenken und Einwände vorbringen.
Wir sind der Überzeugung dass das Projekt aus mehreren Gründen nicht genehmigungsfähig ist:
Herr Landeshauptmann, wir erwarten von Ihnen, dass Sie einem Projekt, das in krassem Gegensatz zur Mehrheitsmeinung steht und der Natur und kommenden Generationen nachhaltig schaden wird, eine klare Absage erteilen!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gerd Estermann, BI Feldring
Die unberührten hochalpinen Naturlandschaften der Alpen sind in Gefahr, da ihre Erschließung durch Skigebietserweiterung und deren Infrastruktur stetig voranschreitet. Vanishing Lines erzählt die Geschichte dieser letzten unberührten Naturräume, die von der Zerstörung bedroht sind. Der Film handelt davon, sich für den Schutz der Naturlandschaften einzusetzen, die wir noch retten können.
Hier der neue Imagefilm der Bürgerinitiative Feldring, der zeigt, warum wir uns für die Natur in unserem Land einsetzen. Der Kontrast zwischen ursprünglichen Naturlandschaften und hochalpinen Baustellen (Weißseejoch, Kaunertal) führt uns vor Augen, was wir verlieren, wenn die Skigebietserschließungen in diesem Ausmaß fortgesetzt werden.
Tina hatte vor kurzem die Gelegenheit bei einer Klimakampagne mit Reinhold Messner unsere Bürgerinitiative und unsere Ziele vorzustellen.
In starkem Kontrast zu den Versprechungen der Tourismusverantwortlichen für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur wird derzeit wieder im Hochgebirge gebaggert. Nur wenige Meter von der italienischen Grenze entfernt sind die Bagger aufgefahren, um einen neuen Lift im Bereich Weißseejoch im Kaunertaler Gletscherskigebiet zu errichten. Es liegt die Vermutung nahe, dass dies ein Schritt zu einem grenzüberschreitenden Zusammenschluss mit dem Südtiroler Langtauferer Tal ist, der mit massiver Zerstörung der hochalpinen Natur verbunden wäre. Die Baumaßnahmen finden teilweise außerhalb der ausgewiesenen Skigebietsgrenzen statt.
Die Landesumweltanwaltschaft hat diese schon im Vorfeld heftig kritisiert: TT vom 12.6.2021: "Neue Bahn am Kaunertaler Gletscher kommt, Umweltanwalt mit scharfer Kritik"
Neben der Bürgerinitiative Feldring weist nun auch der WWF Austria auf den Flächenfraß im Hochgebirge hin: WWF Austria auf Facebook
Weitere Informationen findet ihr in unserer aktuellen Presseaussendung
Bauarbeiten am Weißseejoch (Fotos: Ludwig Knabl)
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann,
Ganz Tirol freut sich darüber, dass mit dem Abebben der Pandemie auch die Gäste aus dem In- und Ausland wieder unser Land besuchen und sich an dessen herrlicher Natur erfreuen können. Vor wenigen Tagen haben Sie in vielen Medien den neuen Tiroler Weg im Tourismus angekündigt. Von Nachhaltigkeit und einem Perspektivenwechsel ist da die Rede. Man wolle nicht mehr auf Masse, sondern auf Qualität setzen.
Viele Menschen glauben nun tatsächlich an einen echten Sinneswandel, der nicht zuletzt durch den tief sitzenden Corona-Schock ausgelöst worden sein könnte.
Erlauben Sie mir, Herr Landeshauptmann, einige konkrete Fragen zum propagierten neuen Tiroler Weg zu stellen:
Derzeit liegen viele Anträge der Seilbahnindustrie für den Ausbau, die Erweiterung und den Zusammenschluss von Skigebieten beim Land. Hier die wichtigsten Vorhaben:
Wie sieht der neue Weg im Umgang mit diesen Projekten aus, die mit massiven Eingriffen in die hochalpine Natur unseres Landes verbunden sind?
In der aktuellen Ausgabe der Landeszeitung glänzt LR Johannes Tratter mit einer Erkenntnis, die längst jedes Tiroler Schulkind gewonnen hat: "Da wir nur über 12 Prozent der Landesfläche als dauerbesiedelbaren Raum verfügen, ist ein nachhaltiger Umgang mit Grund und Boden gerade in Tirol wesentlich."
Tirol ist Europameister im Bodenverbrauch. Was möchte die Tiroler Landesregierung unternehmen, um dem Wildwuchs von Zweitwohnsitzen, Chaletdörfern und Großhotels wirksam zu begegnen? Wie kann man die Befangenheit und teilweise Überforderung der Bürgermeister durch eine Verlagerung der Zuständigkeiten beheben?
Mit der Fortsetzung der bisherigen Politik wird der nächsten Generation die Zukunft im wahrsten Sinne des Wortes "verbaut".
Das einzig Nachhaltige an der Erschließung weiterer Gletscher ist deren Zerstörung.
Das negative Image des Tiroler Tourismus ist hausgemacht. Die Abgehobenheit der Akteure hat wesentlich dazu beigetragen, die Einheimischen fühlen sich in vielen Fragen des Ausbaus touristischer Infrastruktur übergangen.
Herr Landeshauptmann, machen Sie Politik für die Bevölkerung und nicht für Investoren und Spekulanten, deren einziges Interesse die Vermehrung ihres Vermögens ist!
Mit naturverbundenen Grüßen,
Dr. Gerd Estermann
Der Pistenbau ist mit massiven Eingriffen in die Natur verbunden (Foto: Christian Lendl)
Wenn man hierzulande vom Urwald spricht, denkt man unweigerlich an tropische Regenwälder mit exotischen Tieren und Pflanzen. Urwälder gibt es aber auch bei uns, allerdings nur mehr in sehr geringem Ausmaß. Ein Urwald ist ein unberührtes Waldgebiet, das in vielen tausend Jahren ohne den Einfluss von Menschen gewachsen ist. Hier wächst also alles so, wie die Natur es will. Im Unterschied zu anderen Wäldern werden Urwälder nicht oder nur sehr wenig vom Menschen genutzt. Im Tiroler Oberland zählt das Radurschltal mit seinen uralten Zirbenwäldern zu den Relikten ursprünglicher alpiner Vegetation. Sie sind Teil der größten geschlossenen Zirbenbestände der Ostalpen.
Ein ganz besonderer Urwald im mittleren Oberinntal ist das Forchet. Seinen unverwechselbaren Charakter verdankt der Forchetwald der Entstehung durch einen riesigen Felssturz vom Tschirgant vor etwa 3000 Jahren. Große Felsblöcke geben Zeugnis von diesem Elementarereignis. Seit drei Jahrtausenden hat sich der Wald kaum verändert. Das liegt einerseits daran, dass eine forstliche Bewirtschaftung in vielen Bereichen schwierig ist. Gleichzeitig schränkt die geringe Humusschicht das Wachstum der Bäume ein. Der sogenannte Schneeheide-Kiefernwald verdankt seinen Namen den dominierenden Pflanzenarten und bildet einen ökologisch wertvollen und einzigartigen Lebensraum, der eine große Zahl geschützter Tier- und Pflanzenarten beherbergt. Während der größere Teil des Forchets auf Roppener und Sautner Gemeindegebiet bereits unter Schutz steht, ist das Haiminger Forchet den Begehrlichkeiten der lokalen Politik schutzlos ausgesetzt. Dabei ist der Talwald in unmittelbarer Nähe der Siedlungen ein einzigartiges Erholungsgebiet für die Bevölkerung der Region. Die Gemeinde ist zu hundert Prozent Eigentümer des Waldgebietes. Seit Jahren dringen Siedlungs- und Gewerbezonen immer weiter in den wertvollen Naturraum vor. Der flächenzehrende Bau des Handle-Gebäudes mitten im Waldgebiet wurde durch die Initiative engagierter GemeindebürgerInnen in letzter Minute verhindert. Doch die Abholzung des Forchet für Gewerbe- und Siedlungsflächen hat damit noch lange kein Ende gefunden. Im neuen Örtlichen Raumordnungskonzept wurde soeben die Umwidmung von weiteren 12 ha freigegeben. Jetzt soll eine 4000m2 große Halle am Rand des Forchetwaldes gebaut werden. Der Landesumweltanwalt hat bereits Einspruch dagegen erhoben.
Die Zerstörung des Amazonas Regenwaldes durch Brandrodung erregt auch hierzulande die Gemüter. Überraschend, dass sein Schutz für viele Menschen einen höheren Stellenwert zu haben scheint als der Erhalt intakter Naturlandschaften vor der eigenen Haustür. Leider werden Landschaften noch immer in erster Linie nach ihrem wirtschaftlichen Nutzen beurteilt. Nur dort, wo sich die landwirtschaftliche oder forstwirtschaftliche Nutzung nicht lohnt, darf sich Natur frei entfalten. Die höchste Rendite aber verspricht die Aufschließung von Siedlungsgebiet. Der Druck auf die letzten noch nicht verbauten Flächen des Inntales steigt permanent.
Es gibt aber auch gut gemeinte Aktionen. So haben sich mehrere Gemeinden des mittleren Oberinntales zur Aktion "Das Inntal summt" zusammengetan. Nicht genutzte Flächen werden mit Wiesenblumen bepflanzt, um Futter für die Bienen bereit zu stellen. Waren Blumenwiesen noch vor wenigen Jahrzehnten natürlicher Bestandteil unserer Kulturlandschaft, so bedarf es heute schon fachkundiger Anleitung, um diesem Vorbild nachzueifern. Die Bemühungen sind wohl nur der sprichwörtliche winzige Tropfen auf den heißen Stein, sie sind aber geeignet, das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Bedeutung von artenreichen Wiesen zu stärken. Effizienter ist es allemal, vorhandene, noch intakte Lebensräume unter Schutz zu stellen. Dies gilt insbesondere für das Forchet, einem der letzten Reste eines ursprünglichen Talwaldes.
Noch ist nicht allen Bewohnern der Region bewusst, welches Kleinod sie direkt vor ihrer Haustür besitzen, doch in immer breiteren Schichten der Bevölkerung setzt sich die Einstellung durch, dass Natur einen Wert an sich darstellt, unabhängig vom ökonomischen Nutzen.
Foto: Erikablüte Haiminger Forchet (Foto: Marianne Götsch)
Das Haiminger Forchet ist ein wertvoller Naturraum im Bereich des Tschirgant-Bergsturzes. Es stellt nicht nur einen ökologisch einzigartigen Lebensraum dar, sondern ist auch ein beliebtes Naherholungsgebiet. Dieser letzte verbliebene Naturwald im Talboden des Tiroler Inntales wird zunehmend gerodet, um neues Bauland zu erschließen. Mit der Genehmigung des Raumordnungskonzeptes der Gemeinde Haiming durch das Landesverwaltungsgericht schreitet die Zerstörung einer letzten Insel von Naturbelassenheit im intensiv genutzten und dicht verbauten Inntal weiter fort.
Das Forchet hat nun, in Gestalt eines Haiminger Bürgers, einen Hilfeschrei in Form eines Leserbriefes ausgesandt:
Meine lieben Oberländer!
Ich bin’s euer Haiminger Forchet. Habt sicher schon von mir gelesen in letzter Zeit. Nicht gut steht's, darum wollte ich mich melden.
An die Wäsche soll’s mir gehen, von allen Seiten. Baubedarf gibt es, Wohnprojekte und Industrieflächen wollen sie von mir haben. Weil es halt alles viel zu wenig sei, drum gibt es keine Alternative. Dabei ist Österreich ja eh schon Flächenverbrauchs-Europameister, Tirol intern am Stockerl, ja und Haiming ganz vorne im Spitzenfeld des Oberlandes. Aber müssen wir unbedingt in dieser Disziplin so erfolgreich sein? Es gebe auch andere tolle Wettbewerbe wie Nachhaltigkeit oder Naturverträglichkeit. So gemütlich hätte ich’s mir in Haiming gemacht. Der Inn und die Ache schlingen sich um mich, und zwei schöne Siedlungsgebiete mit Ötztal Bahnhof und dem Haiminger Kern liegen dicht an mir. Viele Menschen von dort besuchen mich täglich. So erholsam sei ich anscheinend, sagt man. Und trotzdem wird gestritten. Über die Größe, was von mir wichtig ist oder eben nicht. Ja und ob jetzt da oder dort ein Zeh oder ein Finger von mir fehlt, sei zu verkraften. Dabei bin ich ja eh schon vielen Orts zerrissen. Komm mir vor wie eine löchrige Jeans. Das mag ja modern sein, aber wenn es dann zu viele Löcher sind, wird man schon mal weggeworfen. Es gibt genug Geschwister von mir, denen es so ergangen ist. Aber auch Freunde, die es geschafft haben, kenne ich, Silzer Pirchet und Roppener Forchet zum Beispiel. Auch die Feldringer Böden aus meiner Region haben derweilen einmal ein bisschen Ruhe vor Verbauung. So schön hat uns Mutter Natur werden lassen. Artenvielfalt und Reichtum, sowohl an Pflanzen als auch an Tieren, hat sie uns geschenkt. Die Menschen brauchen das, sagt sie, nur viele vergessen manchmal darauf und schauen nicht mehr so genau hin. Der Alltag und die Schnelllebigkeit halten die Leute auf Trab. Und was macht mein Vormund, das Land Tirol. Beschäftigt sind sie, viel Arbeit und andere Sorgen haben unsere politischen Vertreter, so liest man. Dabei übersehen sie, dass man über das Raumordnungskonzept bereits an mir sägt. Habe keine Zeit mehr für Diskussionen, Gutachten oder Bewertungen, oder wie man das am Ende eben auslegt. Wenn ihr was für mich tun wollt, dann schützt mich bitte. Packt mich in einen Mantel, der mich für die Zukunft und für eure Nachkommen lebenswert macht. Ihr und eure Kinder werden davon profitieren, das verspreche ich euch.
Euer Haiminger Forchet
(Thomas Praxmarer, Haiming)
Foto: Haiminger Forchetwald (Marianne Götsch)
WIR WÜNSCHEN EIN GUTES NEUES JAHR UND VOR ALLEM VIEL GESUNDHEIT! UNSERE INITIATIVE WIRD SICH AUCH 2021 FÜR DEN SCHUTZ UNSERER WUNDERBAREN NATUR EINSETZEN!
Foto: Werner Schwarz
Unsere Initiative findet internationale Beachtung. Seit ein paar Tagen ist auf der offiziellen website von NATIONAL GEOGRAPHIC ein Beitrag online, der unseren Widerstand gegen die Gletscherzerstörung thematisiert. Ein Millionen-Publikum wird so auf eine Entwicklung aufmerksam gemacht, die immer mehr Naturräume zerstört.
23.12.2020: In the Alps, ski resorts are desperately battling climate change — and local resistance
Da die Natur keine eigene Stimme hat, wollen wir deren Wünsche an das Christkind herantragen.
Liebes Christkind,
es sind wahrlich keine leichten Zeiten für mich und das gewiss nicht wegen Corona. Die Pandemie hat mir in mancher Hinsicht sogar etwas Luft verschafft - bessere Luft während des Lockdowns, als die Autos in der Garage und die Flugzeuge am Boden blieben.
Mein Problem ist die Maßlosigkeit der Menschen, die mich oft nur als Mittel zum Geldverdienen sehen und sich hemmungslos an meinen Schätzen bedienen. Bei manchen Zeitgenossen scheint die Profitgier keine Grenzen zu kennen. Sie schrecken nicht einmal davor zurück, ihr eigenes, begrenztes Land an zahlungskräftige Investoren zu verscherbeln und meine schönsten Flecken mit Hotels und Chaletdörfern zu verunzieren.
Was nicht verkauft wird, wird versiegelt, mit Asphalt und Beton. Tag für Tag werden mir und meinen Geschöpfen Flächen im Ausmaß von 20 Fußballfeldern allein in Österreich entzogen. Besonders traurig bin ich, wenn sie auch noch meine letzten Reste alpiner Ursprünglichkeit und Wildnis mit Liften und Seilbahnen überziehen. Nicht einmal vor meinen Gletschern machen sie Halt, die ohnehin schon unter dem Klimawandel zu leiden haben. Auch die Landwirtschaft, die früher mein Verbündeter war, hat sich gegen mich gewandt. Überdüngung, Pestizide und Monokultur führen dazu, dass immer mehr meiner Pflanzen für immer vom Planeten verschwinden. Auch meine Tiere leiden unter dem Verlust ihres Lebensraumes, Massenhaltung und oft fürchterlichen Transportbedingungen.
Glücklicherweise gibt es Hoffnung. Immer mehr Bürger wehren sich gegen meine Zerstörung. Zuletzt haben mehr als 160.000 Menschen eine Petition gegen die Gletscherzerstörung unterschrieben. Vielleicht kannst du, liebes Christkind, den Menschen eine klare Botschaft schicken, damit sie verstehen, dass sie ohne mich nicht überleben werden. Es muss ja nicht gleich eine Pandemie sein.
Deine Natur
Liebe UnterstützerInnen,
Hier könnt ihr euch über die Entstehung unserer Bürgerinitiative und über unsere weiteren Ziele informieren: www.aufstehn.at - Podcast
Am Samstag, 05.Dezember, 09:05 wurde auf Ö1 in der Sendung "Hörbilder" ausführlich über die umstrittene Gletscherehe berichtet: "Umstrittene Gletscherehe in Tirol"
Die Sendung kann bis 12.12. über "7 Tage Ö1" nachgehört werden.
Foto: Vincent Sufiyan, WWF
Liebe UnterstützerInnen,
unsere Petition hat inzwischen mehr als 160.000 Unterschriften für den Gletscherschutz gesammelt. Vielen Dank für euer großartiges Engagement!
In Zeiten von Corona steigt das Bewusstsein für den Wert von intakten Naturräumen. Besonders während des Lockdowns wurde uns deren Bedeutung als Erholungs- und Rückzugsgebiete klar vor Augen geführt. Die gestiegene Sensibilität spiegelt sich auch in den Ergebnissen einer kürzlich vom WWF durchgeführten Umfrage wider. Darin sagen 87% der Befragten, dass eine Verbaaung von noch ursprünglichen Gletscher-Landschaften nicht akzeptabel ist.
Auch die restlichen Ergebnisse der Umfrage sprechen eine klare Sprache:
Die Zahlen geben Anlass zu Optimismus! Nun ist es wichtig, dass die Botschaft auch bei den Tourismusverantwortlichen und in der Politik ankommt. Es ist zu wünschen, dass sich der Tourismus in Tirol rasch erholt und die Gäste bald wieder unsere wunderbare Natur genießen können. Es ist aber auch notwendig, dass man sich hierzulande auf einen naturverträglichen und nachhaltigen Umgang mit begrenzten Landschaftsressourcen besinnt.
Vielleicht ist Corona ein Anstoß, über den Wert ursprünglicher Natur für uns und für die nächsten Generationen nachzudenken.
Mit naturverbundenen Grüßen
Gerd Estermann
Foto: Andreas Aschaber
Ein knappes Jahr nachdem die Betreiber des Skigebietszusammenschlusses Kühtai - Hochoetz ihren Antrag zurückgezogen haben, erscheint eine umfangreiche Broschüre mit dem Titel "Unser Feldring - Lebensraum für Mensch und Natur". Auf 60 Seiten wird die Schönheit der Feldringer Böden in eindrucksvollen Fotos dokumentiert. Die schützenswerte Flora und Fauna der Region erschließt sich in interessanten Detailaufnahmen und fachlichen Kommentaren. Als Besonderheit gelten die zahlreichen Klein- und Kleinstgewässer, die sogenannten "Lacken", Lebensraum für zahlreiche Amphibien- und Insektenarten. Sie verdanken ihre Existenz einer langsamen Kriechbewegung des Festgesteins unter dem Einfluss der Schwerkraft. Dadurch entstehen sogenannte Nackentäler, in denen sich das Wasser sammelt.
Für den Inhalt verantwortlich zeichnen Univ. Prof. Dr. Rudolf Hofer und seine Frau Elisabeth, die in unzähligen Stunden ihr persönliches Lieblingsgebiet porträtiert haben. Dr. Hofer ist nicht nur Experte für Gebirgsflora und -fauna, sondern auch ein ausgezeichneter Fotograf mit einem Auge für das Detail.
Finanziert wurde die Broschüre mit einer Auflage von 3000 Stück vom Naturschutzfonds des österreichischen Alpenvereins und den Naturfreunden Tirol.
Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre und hoffen mit dieser Broschüre die Bedeutung des Hochplateaus als Naturerlebnis- und Rückzugsgebiet aufzeigen zu können.
(Foto: Nicholas Roemmelt)
in den vergangenen Wochen ist viel passiert im Zusammenhang mit dem Verfahren um den Zusammenschluss der Gletscherskigebiete Pitztal - Ötztal.
Nur wenige Tage vor der anberaumten mündlichen Verhandlung zur Umweltverträglichkeitsprüfung wurde der Termin auf Wunsch der Antragsteller auf unbestimmte Zeit vertagt. Diese begründeten die Verschiebung mit notwendigen Nachbesserungen im Zusammenhang mit den in den Gutachten als untragbar eingestuften Auswirkungen des Projekts auf Landschaft und Mensch. Wir glauben, dass die Befürchtung, der Antrag könnte schon in der ersten Instanz scheitern, der wahre Grund ist.
Wie auch immer, es ist ein Etappensieg für uns, der zu einem großen Teil eurer großartigen Unterstützung zuzuschreiben ist - vielen Dank dafür! Auch die große Medienaufmerksamkeit hat dazu beitragen, dass halb Europa auf den geplanten Naturfrevel aufmerksam wurde.
Der Raubbau geht weiter:
Indessen scheinen Politik und Seilbahnwirtschaft noch immer nicht die Zeichen der Zeit zu erkennen.
Wenige Wochen vor Weihnachten wurde bekannt, dass der Zillertaler Seilbahnunternehmer Heinz Schultz im Skigebiet Hochzillertal ohne behördliche Genehmigung eine Piste errichten ließ.
Bereits im Jänner hat die Tiroler Landesregierung nun diese illegal errichtete Piste im Gebiet Hochzillertal nachträglich genehmigt. Die Erteilung einer Bewilligung ist ein fatales Signal und ermuntert zu weiteren illegalen Neuerschließungen. Darüber können auch die erteilten Auflagen nicht hinwegtäuschen. Die milden Geldstrafen werden aus der Portokassa beglichen.
Inzwischen gibt es Pläne, eine durchgehende Liftverbindung vom Inntal bis in das Zillertaler Gletschergebiet zu errichten.
Wir werden auf diese neuerlichen Angriffe auf Tirols wertvolle Naturräume reagieren:
Die nächsten Wochen und Monate werden wir jedenfalls für eine konstruktive Arbeit zum Schutz unserer alpinen Umwelt nützen.
Mit naturverbundenen Grüßen,
Gerd Estermann
Foto: Philipp Tschaikner
In den letzten Wochen wurden wir einige Male von Kamerateams von ZDF und ORF bei unserer Arbeit zum Erhalt unberührter Berglandschaften begleitet. Die daraus entstandenen Berichte werden im ORF in einer einwöchigen Magazine-Serie unter dem Titel "Land der Skifahrer - Zukunft Wintertourismus" ab 7. Jänner in ORF2 ausgestrahlt. Das ZDF wird voraussichtlich am 23.12.2019 und 6.1.2020 über uns berichten.
Nähere Informationen zu den Sendeterminen findet ihr hier: Sendetermine ORF und ZDF
Aufgrund der Regierungsangelobung hat der Report kurzfristig sein Programm geändert. Der Beitrag wird um eine Woche verschoben, es kommt dann am Dienstag den 14.01. ein Teil Nachmittags in Konkret und die große Geschichte dann wie gehabt am Abend im Report.
Einfach ausdrucken, möglichst viele unterschreiben lassen und an die angegebene Adresse senden oder einscannen und per Email senden. Vielen Dank für deine Unterstützung!
Eine messerscharfe Analyse - unbedingt lesenswert! im Standard vom 9.11.2019
Gletscher sind ein Relikt der Eiszeit und ein beeindruckender Teil der hochalpinen Natur. Sie sind ein äußerst sensibles Ökosystem und ein wertvolles Trinkwasserreservoir für große Einzugsgebiete. Angesichts ihres rasanten Rückganges in den vergangenen Jahrzehnten ist dem Schutz noch naturbelassener Gletscherlandschaften unbedingte Priorität einzuräumen.
Nähere Infos:
www.alpenverein.at
www.seele-der-alpen.at
Noch ist diese Gletscherzunge vom Massentourismus unberührt. Das könnte sich bald ändern, wenn es nach dem Willen der Projektbetreiber geht. (Foto: WWF_Vincent Sufiyan)
Wie kann man in Zeiten von Klimaerwärmung und Gletscherschwund noch an die Verbauung von großen Gletscherflächen denken? Nicht alles, was kommerziellen Erfolg verspricht, rechtfertigt die damit verbundenen Eingriffe in die Natur.
"Nein zur Gletscherverbauung Pitztal-Ötztal! - Hände weg von unseren Gletschern!"
Wenn dir der Schutz unserer Gletscher am Herzen liegt, kannst du dich jetzt über diese Seite unserer Partner WWF-Österreich, Österreichischer Alpenverein und Naturfreunde Tirol umfassend informieren und selbst aktiv werden: www.seele-der-alpen.at
Sende mithilfe des eingebauten Buttons eine Email an LH-Platter. Du kannst den vorgegebenen Text verwenden oder diesen abändern. Bitte achte auf einen höflichen und respektvollen Ton.
Wir wollen auch der nächsten Generation noch unverbaute Naturlandschaften hinterlassen!
Wollen sich gemeinsam gegen die Gletscherverbauung "Pitzal - Ötztal" einsetzen: v.l.n.r. Josef Schrank (WWF Österreich), Carola Wartusch (Naturfreunde Tirol), Gerd Estermann (Bürgerinitiative Feldring), Anabel Heger (Fa. Patagonia) und Benjamin Stern (ÖAV) (Foto: Estermann)
Der geplante Gletscherzusammenschluss Ötztal - Pitztal wurde bisher von einem großen Teil der Tiroler Bevölkerung als vernünftiges Projekt mit überschaubaren Eingriffen in die Natur wahrgenommen. Jetzt, nach Vorliegen der Einreichunterlagen für die UVP, werden die wahren Dimensionen des Projektes sichtbar. Allein das geplante dreistöckige Seilbahnzentrum am Pitztaler Gletscher mit über 15.000 m² Nutzfläche und Restaurants und Bars für 1.600 Gäste zeigt die Maßlosigkeit der Projektpläne." Wenn es nach dem Willen der Betreiber geht, bleibt tatsächlich kein Stein auf dem anderen. 750.000 m³ Gestein, Erde und Eis sollen durch Abtrag und Sprengung bewegt werden, das entspricht mehr als 30.000 LKW-Ladungen Material.
Tatsächlich ist einer der schwerwiegendsten Angriffe der letzten Jahrzehnte auf die hochalpine Natur geplant - und das in Zeiten von Klimawandel, Gletscherschwund und einer zunehmend sensibilisierten Bevölkerung.
In einem Treffen mit Vertretern des Österreichischen Alpenvereins, der Naturfreunde Tirol und des WWF Österreich haben wir die Gründung einer starken Allianz gegen die Gletscherverbauung beschlossen und werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, um dieses Vorhaben zu stoppen.
Am 24. Oktober, 19:00, ist eine Info-Veranstaltung über das Bauprojekt in den Geschäftsräumen des Unternehmens „Patagonia“ (Maria-Theresien-Straße, Nähe Triumphpforte) geplant, die auch eine Anlaufstelle für lokale Umweltgruppen bieten.
Die Natur hat schon genug gegeben, jetzt liegt es an uns, die vorhandenen Ressourcen so zu verwalten, dass auch nachfolgende Generationen noch unverbrauchte Natur genießen können.
und wie man sich dagegen zur Wehr setzen kann: Link zum Österreichischen Alpenverein
Eckdaten zur geplanten Gletscherverbauung Pitztal-Ötztal
Es ist unverständlich, dass in Zeiten von Klimaerwärmung und Gletscherschwund die Zerstörung einer großen Fläche sensibler Gletschergebiete geplant ist. Wie so oft geht es auch hier nicht nur um einen Zusammenschluss, sondern um eine massive Ausweitung der Pistenkilometer. "Höher, weiter, schneller" lautet offensichtlich die Devise, die noch mehr Geld in die Kassen der Seilbahngesellschaften und Touristiker spülen soll - genug scheint nie genug! Wir werden unseren Partner ÖAV mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen, um diese verhängnisvolle Entwicklung zu stoppen!
Bei unserer letzten Sitzung vor der Sommerpause bildete die Frage der grundsätzlichen Ausrichtung unserer Initiative den Schwerpunkt der Diskussion.
Schnell war erkennbar, dass mit dem Rückzug der Betreiber aus dem Projekt Feldringer Böden - Schafjoch nicht gleichzeitig auch das Ende der Bürgerinitiative gekommen sei. Einerseits will man wachsam bleiben, da die Betreiber jederzeit mit einem neuen Antrag das Projekt wieder aktualisieren könnten, andererseits möchte man das Potential von mehr als 17.000 UnterstützerInnen nicht ungenutzt lassen.
BI-Sprecher Gerd Estermann: "Ich persönlich sehe die Möglichkeit, die derzeit positive Stimmung in Fragen des Naturschutzes und die guten Kommunikationsmöglichkeiten mit unseren UnterstützerInnen konstruktiv einzusetzen, um auch dem Naturschutz das Gewicht von "öffentlichem Interesse" zu verleihen. Dieser Begriff wurde und wird oft missbraucht, um die wirtschaftlichen Interessen einiger weniger durchzusetzen. Nicht selten werden so Gemeinde- bzw. Bürgermeisterwünsche durchgedrückt und einer politisch motivierten Klientelpolitik zu Lasten von Natur und Umwelt Tür und Tor geöffnet."
Allerdings möchte man die eigenen Ressourcen nur sehr sparsam und gezielt einsetzen. "Wir wollen keinesfalls eine Art Verein oder andere institutionalisierte Anlaufstelle für Umweltprobleme sein. Dafür gibt es bereits etablierte Einrichtungen wie die Umweltanwaltschaft oder die alpinen Vereine. Unsere Stärke liegt in der schnellen Mobilisierung von vielen Menschen, wenn es um deren Lebens- und Umweltqualität geht. Eine Bewegung verliert sehr schnell ihre Kraft und Glaubwürdigkeit, wenn sie zur Institution wird." Aus diesem Grund werden wir uns sowohl geographische als auch inhaltliche Beschränkungen auferlegen. Der Schwerpunkt unserer Aktivitäten wird weiterhin im Tiroler Oberland liegen. Die Anliegen müssen eine gewisse Größenordnung haben und in unmittelbarem Zusammenhang mit Natur- und Umweltschutz stehen.
Diese Bedingungen werden zurzeit von einem Projekt erfüllt, gegen das der Österreichische Alpenverein federführend mobil macht, die sog. "Gletscherehe" Pitztal - Ötztal. Ohne zwingende wirtschaftliche Notwendigkeit ist die Zerstörung einer großen Fläche sensibler Gletschergebiete geplant. Wie so oft geht es auch hier nicht nur um einen Zusammenschluss, sondern um eine massive Ausweitung der Pistenkilometer. "Höher, weiter, schneller" lautet offensichtlich die Devise, die wir uns in Zeiten von Klimawandel und Gletscherschwund nicht mehr länger leisten können und wollen. Wir werden unseren Partner ÖAV mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen.
Fotos hier: Aktuelles
Fotos hier: Aktuelles
Peter Seethaler war der Schutz unserer Natur ein Herzensprojekt und er betreute ehrenamtlich unsere Internetpräsenz. Am 17.05.2019 schlief er friedlich und unerwartet ein. Wir sind unendlich traurig über das plötzliche Ableben unseres Freundes.
Er war engagiert, hilfsbereit, kompromisslos und trotzdem immer höflich und zurückhaltend. Sein hintergründiges Lächeln und seine trockenen Kommentare werden wir vermissen. Auch seine fachliche Kompetenz als Betreuer unserer Homepage wird uns fehlen. Er wird eine große Lücke in unserer Gemeinschaft hinterlassen.
Er wird eine große Lücke in unserer Gemeinschaft hinterlassen. Wir werden Peter nicht vergessen und unser Mitgefühl gilt von ganzem Herzen
seiner Familie.
Unter der Leitung einer Innsbrucker Kommunikationsfirma fand
gestern in der Seniorenstube im Gemeindezentrum Haiming die
Auftaktsitzung des sog. "Beirates Zukunft" statt.
Dieser sollte Zukunftsbilder für die Region entwickeln und
gemeinsame Ziele formulieren.
Hansjörg Auer liebte die Natur und wusste um ihren Wert und
ihre Zerbrechlichkeit. Er war kompromisslos, wenn er von einer Sache
überzeugt war. Er war authentisch, ungeschminkt in seiner Wortwahl
und gerade deshalb so überzeugend.
Wir werden Hansjörg nicht vergessen, unser ganzes Mitgefühl gilt
seiner Familie.
Herzlichen Dank an Robert Cervenka aus Ötztal Bhf. für diesen tollen Beitrag!
Ihre Zusammenfassung findest Du hier ...
Wir unterstützen die Aktion von "Mountain Wilderness Österreich", welche uns folgende Informationen über ihre Kundgebung in ihrer Presseerklärung zukommen ließ:
Siehe Pressererklärung "Mountain Wilderness
Kundgebung im Kühtai findet große Zustimmung!" und
Bericht aus der TT vom 09.04.2019 (PDF).
"Ja, die Resonanz der Skifaherer war wirklich erstaunlich gut!" vermeldet Michael Pröttel, Initiator der Aktion.
Nach unserem Treffen mit dem Landeshauptmann sind wir noch optimistischer, dass es uns gelingen wird, das Naturjuwel Feldringer Böden und Schafjoch in seiner Ursprünglichkeit zu bewahren.
(Foto: Brandhuber)
Während viele Printmedien sehr ausführlich berichteten, war diese für ein tirolspezifisches Anliegen ungewöhnlich große und emotionale Bürgerbeteiligung
dem ORF nicht einmal eine Kurzmeldung wert.
Die 1000 Demonstrationsteilnehmer und jene 17.000 Bürger, welche die Petition unterzeichnet haben, hätten sich etwas mehr Aufmerksamkeit verdient.
Ich glaube, wir sollten darauf reagieren, schließlich hat der ORF als öffentlich rechtlicher Sender, der über unsere Gebühren finanziert wird, auch eine Informationspflicht zu erfüllen.
Ich bitte euch daher, an die unten angeführten Adressaten Emails zu senden, in denen ihr eurer Enttäuschung bzw. eurem Unmut Ausdruck verleiht.
Ich bitte euch jedoch auch, im Ton sachlich und höflich zu bleiben.
Gerne könnt ihr auch Gleichgesinnte dazu ermuntern.
01.04.2019, Gerd Estermann
Adressaten:
robert.unterweger@orf.at; david.runer@orf.at; radio.tirol@orf.at; alexander.weglehner@orf.at; georg.oberhammer@orf.at; michael.irsperger@orf.at
Wenn Du dieses Video herunterladen willst, kannst Du dies über diesen Link tun ..., es ist ca. 850 MByte groß.
Quelle: Peter Seethaler
Wir brauchen keine "Nachdenkpause".
Wir sind uns sicher, dass dieses Projekt nicht zukunftsfähig ist.
Bei der Kundgebung am 29.März
haben wir gezeigt, dass viele ein
ENDE und
nicht einen Aufschub der
Erschließungspläne wollen!
Wir haben
unsere Petition (ohne
persönliche Daten der mittlerweile schon mehr als 16.950 (!) UnterstützerInnen) an
LH-Stvtr.in Ingrid Felipe übergeben und dabei auch unsere
Forderungen durch eine Kundgebung am Landhausplatz unterstrichen!
(Die Petition selber läuft weiter und kann noch unterschrieben
werden!)
Wegen der aktuellen Berichterstattung über das Urteil zur
"Kuh-Attacke", wurde der für Montag, 25.02. angekündigte Beitrag über
unsere Initiative in der Sendung THEMA auf Montag, 11.März
2019, 21:10, ORF2 verschoben.
Wir registrierten mit großer Freude das große Echo auf
unseren THEMA-Beitrag.
Dass wir nicht die Einzigen sind, die sich gegen den "Ausverkauf der Berge" stemmen, beweist die gelichnamige Doku im SWR Fernsehen, die am Mi. 27.03.2019 um 20:15 Uhr ausgestrahlt wird!
Unsere Stellungnahme dazu findest Du hier ...
Reaktionen auf die Gemeindeversammlung findest Du hier ...
Viele Seherinnen und Seher haben bereits reagiert ...
Oben: Das ARD-Team gegenüber dem Faltegarten Kögele, unten: Im Hintergrund das Schafjoch
Mehr als 400 Menschen sind unserer Einladung gefolgt. Das zeigt, dass unser Anliegen von vielen Menschen aus der Region mitgetragen wird.
Erfreulich, dass die Diskussion fair verlief und sich das Publikum intensiv daran beteiligt hat.
Bericht im ORF vom 18.11.2018
Bericht der Tiroler Tageszeitung vom 18.11.2018